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Hamburg Marathon |
Hamburg Marathon am 28.04.2003 - ein Rennen im kühlen Norden Verfasser/Quelle: Sebastian Baumgartner
Am Start ca. 2000 Teilnehmer, darunter die komplette Weltelite, die bereits zum zweiten mal in dieser Saison antrat. Frisch aus Korea angereist kamen sie nach Hamburg um weitere Punkte für die Weltcupwertung zu erskaten.
Leider fehlten fast alle wichtigen deutschen Fahrer, denn diese weilten an diesem Wochenende in Groß Gerau beim internationalen Kriterium. Ein Missgeschick in der Terminplanung der wichtigsten deutschen Rennen!
Grauer Himmel am Rennmorgen – In der Nacht war noch ein Sturm über Hamburg gezogen, der die Straßen mit Blütenstaub in eine rutschige Strecke verwandelt hatte. Kein Hindernis für die Teilnehmer, denn diese starteten pünktlich um 8:50 Uhr.
Um der Leistung gerecht zu werden, starteten Frauen und Männer getrennt. Christian Domscheit berichtet aus dem Spitzenfeld. „Die ersten KM führten überwiegend durch nasse Straßen, ein relativ großes Spitzenfeld beäugte sich mit mittlerer Geschwindigkeit. Tristan Loy, bekannt als der Alleinkämpfer, sorgte immer wieder für Tempoverschärfung. Gekontert wurden diese Ausreisversuche überwiegend durch die Salomon- und Rollerblade Teams. Bei der Abfahrt am Fischmarkt wurde das Tempo so angezogen, dass sich das große Feld deutlich verjüngte. Nur noch wenige Deutsche Skater konnten diese Geschwindigkeit halten.“ Ab Km 24 war nur noch Christian Domscheit als einziger Deutscher im internationalen Feld. „Die Gruppe, nur noch auf ca. 45 Teilnehmer zusammengeschrumpft, bewegte sich mit Positionskämpfen durch die Stadt.“ so Christian weiter „Tristan gelang mit einem kräftigten Antritt die Flucht nach vorn und kam somit aus der Sichtweite des Hauptfeldes. Ein Sturz und die Tempoverschärfung des nachfolgenden Teams holten den Ausreißer wieder ein.
Bis kurz vor dem Schluss bestimmten ständige Zweikämpfe das Rennen. Bei KM 32 stürzte Frank Cardin, wurde beim Aufstehen von Fabian Raube ein zweites mal niedergerissen, bevor er zu seinem finalen Siegeszug antrat. Nach diesem Sturz gelang es ihm im Alleingang die Spitzentruppe wieder einzuholen um gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Zielsprint zu gewinnen.“ Es gewann bei den Männern Massimiliano Presti vor Pascal Briand und Franck Cardin (alle Saab Salomon World Team).
Bei den Frauen sah das ganze ein wenig anders aus. Hier bestand die Führungstruppe aus gerade mal einem Drittel der Herrentruppe. Bei einem spektakulären Zielsprint siegte Adelia Marra (Fila) vor Andrea Haritchelhar (Roces) und Jessica Smith (Verducci).
Hamburg, bekannt als die Auftaktveranstaltung der Saison, gerät in die Kritik. Im Hamburger Abendblatt äußerte Massimiliano Presti, dass der Marathon an Attraktivität verlieren würden. Hier sei ja nichts besonderes los und den Skatern sei ebenfalls wenig Aufmerksamkeit geboten. Das ist schade bei einer so telegenen und spannenden Sportart. Man reise um die Welt um für den Sport etwas zu erreichen und in der Stadt der Medien wird geschlafen. Wolfram Götz, Veranstalter, äußerte sich bescheiden auf die Frage nach der Zukunft der Skate Veranstaltung. Er überlege augrund „geringer Beteiligung“, den Inline Marathon sterben zu lassen. Kaum zu glauben, dass es hier am Interesse der Inline Skater liegen soll, denn in Berlin sind fast 12.000 Inline Skater für den Berlin Marathon angemeldet.
An den begeisterten Zuschauern kann es nicht liegen, denn diese stehen bereits früh am Morgen am Streckenrand und feuern wie bei den Läufern die rollenden Massen an. |