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5. HafenCity Inline Marathon Hamburg |
(von Anne Biehl und Ingo Monse)
Nachdem mit dem Berlin-Marathon die Saison 2005 für die meisten beendet war, machte sich mit Sven und den beiden Autoren nur ein kleines Leipziger Häuflein auf den langen Weg zum 5. GBC-Wertungslauf in die norddeutsche Metropole. Das samstägliche Wetter versprach allerdings nichts Gutes, es regnete bis Hamburg fast ohne Unterlass. Pünktlich zu unserer Ankunft am Samstagabend konnten wir aber dann doch noch die Sonne in Hamburgs eindrucksvoller Hafenkulisse untergehen sehen.
Für die besondere Atmosphäre und die tollen Ausblicke blieb jedoch am Sonntag ab 11 Uhr keine Zeit. Der gemäßigte Start täuschte über die doch sehr hektische erste Rennphase hinweg. Bei nassen Stellen, den zahlreichen Schienen und anderen Gefahrenstellen wurde zwar nicht attackiert, aber ein GBC-Rennen ohne Zickenterror ist irgendwie auch unvorstellbar. Bis zur Köhlbrand-Brücke ging alles gut. Am Fuße dieser blieb die Frauenspitze jedoch fast stehen. Fragende Blicke, Schulterzucken. Spätestens als die deutsche Damenelite wie die Gestochenen die Brücke hoch heizte, war alles klar. Durch eine unglückliche Ausgangsposition verpasste ich leider die Damenspitze am Berg und fuhr die letzten 7 Kilometer mit einer 5er Gruppe konstante 500 m hinter der Führenden ins Ziel. Mit meinem 14. Platz in der Damen-Gesamtwertung (1:25:05, Platz 1 JunA) war ich jedoch ganz zufrieden und beendete meine lange Saison. Mein Ziel für nächstes Jahr in Hamburg: An der Brücke die Schnellste sein und vorne bleiben ;-)
Bei den Herren standen wie bei jedem Rennen wieder die "üblichen Verdächtigen" am Start. Da bei Kilometer 3 bereits die ersten Schwierigkeiten in Form von nassen Kurven nach Abfahrten und ähnliche Schikanen zu bewältigen waren, verloren dort schon welche den Anschluss, von denen man das eigentlich nicht erwartet hatte. Darunter leider auch Sven, der hat wohl etwas zuviel Respekt vor schwierigen Verhältnissen hat. Was jedoch passiert, wenn man sich gar keine Gedanken über Physik macht, durften viele aus der Spitzengruppe erst später erfahren. Jedenfalls konnte Sven dann im weiteren Verlauf des Rennens ungestört seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen - viele Kilometer vorn im Wind laufen - und erreichte nach 1:19h das Ziel an der Binnenalster.
Mein Maximalziel, bis zur Köhlbrand-Brücke mit der Spitze mitlaufen, konnte ich etwas unerwartet doch erreichen. Ein paar Schwierigkeiten waren bis dahin aber zu umschiffen. So gab es an einer engen Kurve nach einer Abfahrt einen größeren Sturz, in den auch das halbe Vero-Team verwickelt war. Man muss sich hier aber fragen, warum viele nicht bereit sind, vor dieser offensichtlich nassen Kurve ihre Geschwindigkeit zu reduzieren. Zumal viele diese Stelle aus den Vorjahren kannten und es in der Vergangenheit selbst bei trockenem Wetter dort immer zu Stürzen kam. Ich konnte mich glücklicherweise unbeschadet vorbeischlängeln. Zehn Kilometer später wurde wegen einer Baustelle die Strecke auf einen Meter Breite reduziert, mehr gab der Fußweg nicht her. Hier sollte das Rennen eigentlich neutralisiert sein, nur gab das führende Schiedsrichter-Motorrad schon kräftig Gas und damit das Rennen wieder frei, als der Großteil des Feldes noch in der Baustelle steckte. Etwas mehr Umsicht und Fairness hätte ich einem Schiedsrichter schon zugetraut.
Am 1500m langen Brückenaufstieg zerfiel die Spitzengruppe dann erwartungsgemäß in viele Teile, dank meiner bescheidenen "uphill"-Fähigkeiten durfte ich die letzten Kilometer durch den Hafen mit nur zwei Mitstreitern bewältigen und kam nach 1:14h ins Ziel. Sicherlich kein Traumergebnis, aber für mich auch aufgrund des Rennverlaufs wesentlich zufriedenstellender als noch vor Wochenfrist in Berlin. |