© 2003-2017 LE-Skate
|
7. Fränkische-Schweiz-Marathon |
(von Falk Naundorf)
Um es gleich vorweg zu sagen: Döner habe ich in Bayern nicht probiert. Aber hungern musste ich bei meinem Ausflug zum 7. Fränkische-Schweiz Marathon zwischen Forchheim und Ebermannstadt in unserem südlichen Nachbarbundesland auch nicht. Die Zielversorgung war fleischlos und hervorragend. Dem Selbstbewußtsein der Bayern hat der aktuelle Fleisch-Skandal aber keinen Abbruch getan. Bevor die Skaterinnen und anschließend die Skater auf die Marathonstrecke geschickt worden spielte der Veranstalter erst einmal die Bayrische Hymne. Letztes Jahr dachte ich ja noch, dass dies wegen der Bayrischen Meisterschaft war, dieses Jahr fand diese aber bereits im Juli beim Fürther Autobahn-Marathon statt. Die Hymne gehört scheinbar zu jedem Rennen dazu. Nachdem die wenigen lizenzierten Frauen weg waren stellte Frank Koop vom Bayrischen Inlineverband die Favoriten bei den Herren vor. Alle kamen vom Team Alpa Salomon. Ansonsten waren nur Vereinsteams im Kampf um Punkte beim bayrischen Inlinecup (BIC) am Start. Nach dem Startschuss versuchten die Alpa-Fahrer auch durch hohes Tempo das Feld zu dezimieren. Dies gelang nicht so richtig, so dass diese dann die Strategie wechselten und mit Außreißversuchen zum Erfolg kommen wollten. Auch einzelne Vereins-Skater versuchten immer bei verlangsamten Tempo einen Ausreißversuch zu starten. Kurz vor der Halbmarathon-Matte war dann ein Versuch von drei Alpa-Fahrern erfolgreich, die ihren Vorsprung dank der Arbeit ihrer Teamkollegen, die in der 2. Rennhälfte immer wieder das Feld einbremsten, auf fast 5 Minuten ausbauen konnten. Meine Hoffnung, das das Feld ruhig und zügig fährt nachdem die drei Podestplätze vergeben waren erfüllte sich nicht. Und beim Kilometer 23 sammelten wir auch noch die Damenspitze ein und dann begann der Stress erst richtig.
Auf der Website des BIC ließt sich der Fortgang des Rennens so: "Zu diesem Zeitpunkt war das Verfolgerfeld der Herren auf die Damenspitzengruppe aufgefahren, und die restlichen 21 Kilometer erfolgte ein fernsehreifes Duell der Damen- und Herrengruppe. Kaum waren die Herren an den Damen vorbei, zogen diese an und übernahmen selbst wieder die Führung. Das gefiel den Herren, besonders Simon Strobel nicht, und er spornte die Herren an, wieder an den Damen vorbeizukommen. Kaum hatten sich die Herren einen kleinen Vorsprung erarbeitet, fuhr Michaela Heinz-Gerten die nächste Attacke und führte die Damen bis auf Höhe der Herrenspitze, was diese wiederum zum Anlaß nahmen, doch wieder durchzustarten. Sprint um Sprint prägte von nun an die beiden Züge, mal schafften es die Damen, sich etwas abzusetzen, dann überholten doch wieder die Herren, mal fuhr der Damenzug rechts und der Herrenzug links, einen halben Kilometer weiter waren dann die Damen links und die Herren rechts. Was für ein Schauspiel! Und bis vor Ebermannstadt konnte oder wollte keine der beiden Gruppen einen entscheidenden Vorsprung vor der anderen Gruppe herausfahren. So kam es, wie es kommen mußte, beide Felder gingen gemeinsam in den Schlußspurt. Einzig Simon Strobel war es irgendwann zu bunt geworden, er hatte sich in einem Kraftakt absetzen können und sicherte sich so souverän den vierten Platz bei den Herren. In der Wolke, die dem Ziel entgegenstob, nutze dann Katja Ulbrich ihre Chance und zog an Michaela Heinz-Gerten vorbei, die sich wie im Vorjahr hinter Ulbrich mit dem zweiten Platz begnügen mußte. Dritte wurde Melanie Bayrhof denkbar knapp vor Silke Heiss." (Quelle: www.bayerninlinecup.de)
Die ZEPTO-Frauen beschreiben das Durcheinander der beiden Felder so: "Etwa bei Kilometer 23 fuhr das Verfolgerfeld der Männer an uns heran und setzte sich auch bis zum Zielsprint nicht mehr von uns ab. Das Damenfeld war dadurch immer wieder damit konfrontiert, durch die Männer hindurch oder an ihnen vorbeifahren zu müssen. Da diese sich immer wieder ausblockten oder in Schlangenlinien über die Fahrbahn fuhren. Da die verschiedenen Skater dadurch immer wieder gezwungen waren auf die Gegenfahrbahn und somit den entgegen kommenden Skatern auszuweichen, war höchste Konzentration gefragt. In diesem entstandenen Chaos gelang letztendlich auch die entscheidende Attacke. Sieben Fahrerinnen kämpften nun um die ersten Plätze. Die letzten 10 km setzte Michaela Heinz-Gerten immer wieder Attacken, die das Feld jedoch nicht mehr dezimieren konnten. So lief es auf einen Massensprint in mitten des Männerfeldes heraus. Micha konnte hier auf den zweiten Platz hinter Katja Ulbrich sprinten." (Quelle: zepto.maks.de)
Und ich war immer am Ende der Gruppe mit dabei und wollte mich eigentlich nicht in die Innerbayrischen Kämpfe einmischen. Als wir bei Kilometer 39 wieder mal vor den Damen waren und der letzte Berg an stand, ging die Bummelei wieder los und ich dachte ich mache mal ein bisschen Tempo um nicht mit den Frauen in den Zielsprint zu geraten. Also führte ich das Feld den letzten Berg hoch und alle folgten mir. Oben angekommen wollte ich die Führung wieder abgeben, viele haben sich bedankt für die Führungsarbeit, doch einordnen in den Zug durfte ich mich erst am Ende. Und es dauerte nur wenige hundert Meter und die Frauen zogen wieder an uns vorbei. Aus dem Zielsprint habe ich mich dann rausgehalten und bin dennoch als 23. über den Zielstrich gerollt. Obwohl das diesjährige Rennen mehr bergauf als bergab ging (nächstes Jahr ist es wieder umgekehrt) ging war ich doch fast so schnell wie letztes Jahr. Das lässt hoffen für Silbitz.
Ansonsten noch zwei Bemerkungen am Rande: Zuerst das Lob: Die Regionalzeitung hatte eine Sonderbeiage gedruckt in der die Startliste aber auch ein paar Redaktionelle Seiten waren. Nach 2 Seiten Grußworte von Regionalpolitikern und Organisatoren gab es drei!! Seiten Vorschau für das Skaterennen. Für die Favoriten bei den Zufuß-Läufern gab es nur zwei Seiten. Die Skater standen also ganz vorn in der Beilage und hatten auch den größeren Seitenumfang. Nun noch eine kleine Kritik: Wie bereits im letzten Jahr (da waren 5 LE-Skater am Start) wurde die DRIV-Lizenznummer wieder mal ignoriert und ich wurde in den Fitnessblock eingeteilt. Nach Vorlage der Lizenz erhielt ich dann eine Startnummer für den Lizenzblock (das kennen wir ja schon aus dem letzten Jahr). Möglicherweise werden ja im nächsten Jahr nicht-bayrische Lizenzen ernst genommen? Da geht es bergab und es gibt sicher Bestzeiten und ein paar mehr LE-Skater werden nach Süden aufbrechen. Vielleicht kann man dann ja auch mal wieder einen Döner essen. |