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(von Christian Tennert)

 

Am 18. Juni 2006 kamen Pro- und Hobby-Skater aus allen Teilen der USA im Napa Valley/California zusammen, um einen der schwersten US-Marathons zu bewältigen. Für unser Skate-Team aus Texas hiess das eine Reise von mehr als 2700 km zum Ort des Geschehens.

 

Wir verliessen Texas am Donnerstag, 15.06.06, denn am Freitag hatten die Veranstalter ein Friday Night Skate in San Francisco geplant. Hier ging es über insgesamt 10 Meilen durch San Francisco in gemütlichem Tempo. Einige Zwischenstopps ermöglichten es, auch mit den Top-Skatern ins Gespräch zu kommen. Am Samstag stand dann noch ein bisschen Bewegung auf dem Programm, ein bisschen Schwimmen und Laufen und natuerlich die Streckenbesichtigung. Napa Valley ist ein sehr bekanntes Weinanbaugebiet, d.h. aber auch eine Menge Berge. Nach dem Start ging es etwa 1 km leicht bergab und dann kam schon der erste Berg, etwa Grossenhainkategorie. Es ging den Silverado Trail entlang etwa 7 Meilen, um dann nach einer Wende die gleiche Strecke auf der anderen Strassenseite zurueck in Richtung Ziel zu gelangen, wo dann wiederum ein Wendepunkt war. Dieser Kurs musste zweimal absolviert werden. Pro Runde warteten 3 Berge der Kategorie Grossenhain und 3 kuerzere und flachere Anstiege auf uns Skater. Die Strecke war insgesamt etwas länger als ein Marathon, etwa 45 km.

 

Möglichst früh ins Bett hiess es dann, denn um 7:00 Uhr soll der Startschuss fallen! Viele Skate-Rennen finden in den USA sehr früh statt, denn schon um etwa 10:00 sind etwa 30 Grad! Um 5:00 klingelte der Wecker. Um 6:00 Uhr waren wir auf der Strecke, um uns aufzuwärmen. Kurz nach 7 fiel dann der Startschuss und wie erwartet die erste Attacke am ersten Anstieg. Das bis dahin sehr grosse Feld zerfiel sehr schnell. 2 Pro-Skater aus dem Team SAFE gelang es einen etwa 80 Meter Versprung heraus zu fahren. Ich hielt mich im vorderen Drittel der Verfolgergruppe. Nach etwa 6 Meilen gelang es uns, einen der Ausreisser aufzusammeln. Die erste Hälfte des Rennens war sehr hektisch mit vielen Attacken. Einige Male gelang es 4 oder 5 Skatern einige Meter auf unsere Gruppe gut zu machen, aber ich war immer aufmerksam und fand schnell den Anschluss an die Ausreissergruppe. In der letzten Runde, etwa 2 km vor dem Ziel attakierten 3 Skater vor dem letzten grossen Anstieg. Ich schaute mich um und keiner war bereit, die Verfolgung aufzunehmen. Inzwischen war die Gruppe etwa 80 m entfernt. Ich nahm allein die Verfolgung auf und wenig später folgten mir einige andere. Der Vorsprung der Gruppe vor mir schrumpfte langsam. Kurz vor der Spitze des Anstieges hatte ich Anschluss finden können und als ich mich umschaute, war unsere etwa 20 Skater starke Spitzengruppe wieder vereint. Nun gab es keine Attacken mehr. Etwa 700 Meter vor dem Ziel begann der Sprint. Ich war etwa an Position 6. Die letzte Aufholjagd hatte mich aber so viel Kraft gekostet, dass ich im Sprint nicht mithalten konnte und kam als 12. in der Gesamtwertung und 2. meiner Altersklasse ins Ziel. Dennis Humphrey (Team SAFE) gewann, den wir nach seiner Attacke am ersten Berg nicht mehr einholen konnten. Nach dem Rennen erfuhr ich, dass Dennis ein 100km Spezialist ist.

 

Bei dem sich anschliessenden BBQ konnte man wieder Energie tanken und die Eindrücke des Rennes austauschen.

 

Bis zum nächstem Mal,

Christian