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5. Mitteldeutschen Marathon von Leipzig nach Halle |
(von Silvio Gemmel)
Gut eine Woche vor der Veranstaltung machten sich Ingo, Sven und Silvio mit dem Rad auf den Weg, die heutige Strecke zu erkunden, um bösen Überraschungen aus dem Weg zu gehen. Jeder Kilometer wurde genau unter die Lupe genommen. Denn guter Asphalt ist gerade in den beiden Großstädten (Leipzig, Halle) eher Mangelware, so dass eine vorherige Begutachtung der Strecke sehr sinnvoll ist und auch war. Kopfsteinpflaster, teils rauer Asphalt, geflickte Straßen und Überquerung von Straßenbahnschienen gehörten zu den negativen Highlights. Die Strecke im Kopf, die Taktik kurz vorm Start besprochen, schon konnte es Punkt 7.45 Uhr von Leipzig nach Halle losgehen. Ziel war es, durch zahlreiche Attacken das Teilnehmerfeld zu sprengen und wenn möglich, nur zu dritt (Ingo, Sven, Silvio) das Ortseingangsschild von Halle zu passieren. Gesagt, getan. Schnellstarter Sven holte gleich zu Beginn des Rennens einige Meter Vorsprung für sich heraus, ließ es aber dennoch ruhig angehen. Ingo, Silvio und auch Marco ordneten sich in der etwa 10köpfigen Spitzengruppe ein. Nach den ersten Kilometern wartete schon der erste Höhepunkt auf uns. Bei einem Anstieg mit Kopfsteinpflaster (Georg-Schwarz-Straße) wurde die erste Attacke gesetzt. Sven, Ingo, Marco und Silvio konnten sich als Quartett absetzen. Der Rest des Feldes versuchte ihnen zu folgen und die Lücke zu schließen, für einige jedoch vergeblich. Somit war das erste Teilziel bereits frühzeitig erreicht und nur noch 7 Skater folgten dem Weg durch den Leipziger Auenwald gen Halle. Man nahm das Tempo etwas raus, so dass das nächste enge, kurvenreiche Teilstück (An der Elster) ohne Probleme gemeistert werden konnte. Abschließend noch eine Holzbrücke passiert, ging es nach einer scharfen Linkskurve Richtung Lützschena-Stahmeln.
Sven, Ingo und Silvio nutzten ihre Führung in der Spitzengruppe aus, um ein weiteres taktisches Zeichen zu setzen. Sven erhöhte das Tempo, während sein Hintermann (Ingo) nichts dergleichen tat. Dadurch bildete sich ein Abstand, der auf den weiteren Kilometern bis auf ca. 300 m anwuchs. Da keiner der Konkurrenten dem Ausreißer folgen wollte, blieb es sehr ruhig im Skaterfeld. Sven schaffte es immerhin, knapp ein Drittel der zu bewältigenden Distanz als Führender für sich alleine zu fahren. Ingo und Silvio versuchten jeweils durch Attacken, besonders bei Anstiegen, den Rest der Gruppe abzuschütteln, was aber nicht ganz gelang. 2 Skater, darunter auch Marco, mussten reißen lassen. Somit war man nur noch zu viert. Ingo, Silvio und 2 Hallenser Skater bildeten nunmehr die Verfolgergruppe.
Der Abstand auf Sven verringerte sich. Bei Kilometer 22 wollte man wieder einen Versuch unternehmen, auch noch die letzten beiden Konkurrenten hinter sich zu lassen. An einem starken Anstieg erhöhte Silvio das Tempo, der wiederum von Ingo attackiert wurde und somit das Tempo noch weiter verschärfte. Die Lücke war da. Weiter bergab nahm man die volle Geschwindigkeit mit, schloss auf Sven auf, der sich trotz seiner Alleinfahrt die Kräfte sehr gut eingeteilt hatte, und versuchte nun zu dritt zu entkommen, was gelang. Das taktische Ziel war erreicht und zu dritt steuerte man nun Halle an.
Auf den letzten (Kilo)Metern wurden dann nur noch die Plätze 1 bis 3 untereinander "aufgeteilt". Ingo konnte sich absetzen. Silvio und Sven ließen ihn einerseits aus konditionellen andererseits aus taktischen Gründen ziehen, so dass auch der Geschicklichkeitsparcour kurz vorm Ziel unspektakulär und ohne gegenseitige Behinderungen gemeistert werden konnte. Hier hatte man eine Links-Rechts-Kombination auf starkem Gefälle mit einem provisorischen Betonweg durch eine Baustelle vereint. Es siegte Ingo Monse in einer Zeit von 01:17:33 h. Seine Vereinskameraden Silvio Gemmel und Sven Knauer landeten auf den Plätzen 2 und 3 und machten somit den dreifach Triumph für den SC DHfK Leipzig perfekt. Trotz eines Sturzes wenige hundert Meter vorm Ziel erreichte Marco noch einen guten 7. Platz.
Es gab wie auch im vergangenen Jahr wieder eine Teamwertung für die jeweils 3 schnellsten Skater einer Mannschaft, die mit Geldpreisen prämiert wurden. Platz 1 und 2 gingen an den SC DHfK Leipzig I (mit Ingo Monse, Silvio Gemmel und Sven Knauer) und SC DHfK Leipzig II (mit Marco Pollok, Rainer Claus und Jens Dennhardt), was die Vereinskasse kräftig klingeln ließ. Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten!
Alle Ergebnisse des Inlineskating-Marathons gibt es hier.
Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle auch noch Heiko Winkler und Dirk Haase aussprechen, die nicht nur das Führungsfahrzeug organisierten, sondern auch vor, während und nach dem Rennen als Betreuer und Bilderknipser fleißig unterwegs waren!
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