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(von Ingo Colbow)

 

Strahlender Sonnenschein, eine traumhafte Landschaft und Top- Wettkampfergebnisse - so sollen Rennwochenenden sein… Auf unsere Reise mit den Kindern nach Mainz traf das hundertprozentig zu. Der Entschluß, nach Mainz zu fahren, kam ja spät aber dank der beherzten Organisation durch Conny, Uwe und Danilo doch noch zustande. Danilo hatte einen Bus gemietet und Conny und Uwe fuhren mit ihrem Auto hinter uns her. So konnten wir mit acht Kindern und vier Erwachsenen am Sonnabend Nachmittag aufbrechen.

 

Für Kinder ist eine Reise ja schon aufregend genug, wenn sie nicht zu den üblichen Zielen wie Großenhain, Gera oder Dresden geht. Aufgeregtheit hatten wir also genug: Ria wollte fünf Stunden lang wissen, wie lange wir noch fahren und Rosa, ob sie da noch Deutsch sprechen ...

 

Danilo hatte einen portablen DVD-Player mit und so haben wir die fünf Stunden ganz gut überstanden. Halb acht fielen die Kinder vor der Jugenherberge mit eckigen Augen aus dem Bus und nach dem Essen mussten wir sie erst einmal bei einem Abendspaziergang durchs Revier jagen. Da wurde dann eine tief-biedere Einfamilienhaussiedlung zum Hindernisparcour umfunktioniert: vor Garageneinfahren und in Vorgärten spielten wir Verstecken und Abschlagen und testeten so die Geduld und Nachsicht der Rheinländer. Aber offenbar haben sie von beidem Genug.

 

Nach einer kurzen Nacht in einem 12-Mann-Zimmer in der Jugenherberge waren alle halb sieben wieder munter (oder wenigstens auf den Beinen). Vor dem Frühstück erlernten alle noch solch unverzichtbare Dinge wie das-Bett-abziehen. Die Ungläubigkeit, ob man solches zum Leben brauche, stand allen deutlich ins Gesicht geschrieben. Und dann gings nach Mainz.

 

Der Morgen empfing uns mit sommerlicher Temperatur und einer frühherbstlich, also spat aufsteigenden Morgensonne. Als wir auf dem ZDF-Gelände ankamen, war es sommerlich warm und der Wettkampftrubel begann, sich zu entfalten. Die Wettkämpfe der Kinder fanden auf einer Nebenstraße unmittelbar neben dem eigentlichen Rundkurs der Erwachsenenwettkämpfe statt. Und dies gehörte schon zu den wirklich tollen Erlebnissen an diesem Tag: Während Ria, Rosa, Laurie, Anna, Ben, Valentin und die anderen ihre Wettkämpfe fuhren, lief parallel dazu das Weltcup-Rennen, der GBC-Ausscheid, das Jedermann-Rennen oder solche Sonderbarkeiten, wie das 10 Km-Rückwärts-Skaten ...

 

Wer also selbst nicht gerade im Wettbewerb stand, der stand an der Strecke und wir konnten einen großartigen Wettkampfbetrieb erleben - nicht zuletzt auch als Fan-Block für Heiko, Silvio und später für Sven. Auch dies eine tolle Sache, dass große und kleine ihre Rennen so unmittelbar nebeneinander fahren.

 

Und die Wettkampfergebnisse? Für die Kinder war es hoch motivierend, dass sie nicht gegen die üblichen Gegner beim SaThü-Cup (Gera, Erfurt ...) antraten. Mainz war die Chance, einmal gegen eine viel größere Anzahl von Clubs aus dem gesamten Bundesgebiet anzutreten. Entsprechend vielen die Ergebnisse aus: Ria wurde 5., Ben im Sprint 5., Laurie 9. und Anna im Sprint 8. Aber sie haben das alle toll erkämpft und waren mit den Ergebnissen zufrieden. Schließlich konnte man so mal in einem größeren Zusammenhang sehen, wo der Verein mit seinen Kräften so steht. Besonders toll war es für Valentin, dass er beim 2000m-Rennen starten durfte. Er hat das souverän zu Ende gekämpft und mit einem sehr achtbaren 11. Platz abgeschlossen. Und entsprechend strahlend tauchte er danach in unserem kleinen Fahrerlager wieder auf. Rosa ist beim Hindernisrennen gestürzt (sie führte und wollte mal sehen, wo die anderen bleiben, richtete sich auf und fiel prompt hin) Ben hat beim Hindernisrennen einen Latte gerissen und musste Strafpunkte hinnehmen. Aber das war alles okay.

 

Natürlich gab es auf dem ganzen ZDF-Gelände unglaublich viele interessante Abwechslungen, wie etwa Torschießen oder die Wettbewerbe an der Halfepipe. Und natürlich ware das ZDF nicht das ZDF, wenn nicht alle auch noch genügend Werbekram hätten mitnehmen können: Anstecker, Aufkleber und Kugelschreiber ... Und auf der Rückfahrt nach Leipzig gab es wieder Film.

 

Nach einer Kurzumfrage unter den Teilnehmern kann man sagen, dass Mainz für uns durchaus ein Muß werden sollte. Oder wie Ben es sagte: Für mich waren die Rennen in Mainz einzigartig!