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Der MRM aus der Sicht eines Mitte-M50-Skaters |
(von Rolf Laqua)
Nach dem es 2½ Stunden vor dem Start zum Mittelrhein-Marathon (MRM) in Oberwesel 20 Minuten gegossen hatte, war die Strecke wieder abgetrocknet. Während des Wettkampfes war das Wetter bis auf einige Gegenwindpassagen ideal, trocken und nicht zu warm.
Die Veranstalter werben vor allem mit der Lage der Marathonstrecke, die durch das Weltkulturerbe "Oberes Mittelrheintal" führt. Aber bei 2000 teilnehmenden Skatern hat man kaum Zeit, sich die Landschaft anzuschauen oder gar zu genießen. Vor allem auf den ersten Kilometern sortierten sich alle ein. Viele Züge hintereinander und nebeneinander, die sich ständig attackierten. Nach ca. 8 km zog diesbezüglich mehr Ruhe ein. Es gab auch sehr raue Asphaltabschnitte und bei Boppard ca. 400m sehr schlechten Belag. Am Ortsausgang Boppard wurden die Marathon- und die Halbmarathonstrecke zusammengeführt. Probleme dürfte es da kaum gegeben haben, da nicht einmal 100 Teilnehmer den Halbmarathon in Angriff genommen hatten.
Da mein Vordermann mit GPS ausgerüstet war, erfuhr ich auch die 21 km-Zwischenzeit - 43:45 - und die 25 km-Zeit - 52:00 -. Bis ca. km 28, Ortseingang Spay konnte ich gut mithalten. Dann verlor ich den Anschluss und fuhr bis auf kurze Abschnitte die restlichen 14 km allein. Zwei Anstiege und das Kopfsteinpflaster in Rhens, hier wurde für die Spitze aus Sicherheitsgründen das Rennen neutralisiert, haben meine Kräfte weiter schwinden lassen. So überholten mich noch allerhand schwungvolle Züge, auf die ich leider nicht aufspringen konnte. Auf der zweiten Hälfte (7 Minuten langsamer als die erste) hatte ich Zeit mir die Landschaft anzusehen. Aber sie ist nicht mehr so schön wie im ersten Abschnitt und ich war viel zu kaputt. Den Zielanstieg bewältigte ich mit zittrigen Beinen, kam in 1:34:34 ins Ziel und dachte: "In diesem Jahr kein Marathon mehr".
Aber bis zur Nachverpflegung, Medaillen- und Kleiderbeutelausgabe am Deutschen Eck mussten noch weitere 1000m geskatet werden. Dort gab es die ersten Erfahrungsaustausche, Auswertungen und eine Nudelparty direkt nach dem Rennen, mal was anderes. Auf dem Weg zur Dusche (im Stadtbad) begann es für ca. 20 Minuten zu regnen.
Alle neun startenden DHfK-Skater erreichten Jahresbestzeiten oder sogar überhaupt ihre Bestzeit. Die Organisation der Veranstaltung war sehr gut, der Marathon ist zu empfehlen. Aber um das Weltkulturerbe "Oberes Mittelrheintal" wirklich zu genießen, war ich bereits am Freitag angereist und habe erst am Montag die Heimreise angetreten.
Bin gerade dabei meinen ersten Gedanken im Ziel zu revidieren. |