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(von Philip Röhling)

 

Seit ich hier nahe Tokoroa auf einer Dairy Farm mit 1100 Kühen arbeite, bin ich wöchentlich 45 Minuten im kleinen verschlafenen Tokoroa Rollersports Club.

 

Ende Oktober kam die Schnapsidee auf, sich mal die Neuseeländischen Meisterschaften im Inline Speedskating anzuschauen. Diese wurde jedoch ziemlich schnell wahr und ich hatte sogar die Chance, selbst daran teilzunehmen. Dank einer schnellen "Erlaubnismail" vom Christian-Ingo-Falk-Team konnte ich mich nun für drei Sprintrennen auf der Strasse anmelden. Kondition für Längeres oder Technik für Indoor waren wohl sowieso im Eimer.

 

Da der Verein hier nur drei Mitglieder zählt und diese erst 2 Tage später zu den Indoors anreisten, bin ich am 29.12. morgens um 5 mit meinem persönlichen Teammanager nach Auckland gefahren. Als sich alle zur Eröffnung auf dem Go-Kart Track eingefunden hatten, sah es eher aus wie auf einem mittelgroßen Bahnrennen in Deutschland und nicht wie die Neuseeländischen Meisterschaften, dem Land, wo all die Worldchamps herkommen... Dies täuschte jedoch, da alle Rennen zwar mit wenig, aber hochkarätigen Namen wie Kalon Dobbin, Scott Arlidge, Peter Michael oder DJ Nation besetzt waren. Selbst die Senior B, in denen ich gestartet bin um die World Champions nicht nur von hinten zu sehen, waren mit 3 "starken" Skatern besetzt, die mir jedes mal nur den 4. Platz ließen.

 

Trotzdem war es genial die Pro`s mal "zuhause" mit ihren Heimatvereinen und aus nächster Nähe zu sehen. Wer kann schon sagen, er hat seine Schuhe auf einem Stuhl zwischen Scott und Kalon geschnürt?! Jeder kennt jeden in der relativ kleinen aber professionellen neuseeländischen Skaterzene und die Atmosphäre war großartig.

 

By the way: Zufälligerweise habe ich am Morgen einen anderen internationalen Skater im Programm entdeckt und der kam natürlich aus Deutschland - aus unserem Nachbarclub Halle. Tina Strüver trainiert momentan ein paar Monate mit Nicole Begg in Timaru und die waren dann beide zu den Nationals angereist. Allerdings hatte auch sie nicht den Hauch einer Chance, hat aber meistens den 2. Platz sicher gehabt.

 

Alles in allem war es trotz meiner verpatzten 200m TT, 500m & 1000m eindeutig die Reise wert.

 

Also "Skate on" und der Erfolg einiger Neuseeländer kommt nur durch sehr gute Vereine, nicht durch eine große Struktur der Skaterzene oder so. Kalon, Scott, Peter und Reon kommen alle aus Palmerston North - 30 bis 40h Training die Woche!!!