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Pfingsten 2009 in Næstved - ein Reisebericht |
(von Torsten Pilz)
Der Wettergott muss mal wieder auf Skates unterwegs gewesen sein, zumindest über Nordeuropa, denn genau dorthin schob er zu aller Beteiligten Freude ein fettes Hoch, welches uns die ganze Zeit treu blieb. So trafen sich am Freitag, den 29.06.2009 17 Kinder der LE-Speedkids mit Ihren sie begleitenden 11 Erwachsenen am Fähranleger im Rostocker Überseehafen zur Überfahrt nach Gedser - Dänemark um unseren Partnerverein IFK in Næstved zu besuchen, dort am 2-tägigen Pfingst-Cup teilzunehmen und die kleinen Pfingstferien unter Gleichgesinnten fröhlich zu verleben. Familie Sorg war - obwohl als letzte in Leipzig gestartet - als erstes am Hafen und man fragte sich, ob diese Schnelligkeit nur was mit deren Speed(-skate)-Talenten zu tun hatte, oder ob es doch daran lag, das Sorgs - außer Knabbergebäck und Lakritz - wenig Proviant und damit ein wesentlich geringeres Reisegewicht bei minimalen Esspausen mitführten. Die Überfahrt wurde entspannt und kurzweilig auf oder unter Deck bei Cola und Bier bzw. am Flipperautomaten verbracht und die 1-stündige Fahrt von Gedser nach Næstved - bis auf Elvira - ohne Probleme und Umwege gemeistert.
Die feine Sportanlage am Rande der dänischen Kleinstadt Næstved sollte für die kommenden 2 Tage unser Basislager sein. Untergebracht waren wir wieder in der Turnhalle. Die Profis (z.B. Löbners, Bergmanns) mit entsprechender Kenntnis aus dem Vorjahr über die Situation in der Halle stürmten speedy mit Luma und Schlafsack fast aus dem noch fahrenden Auto springend zu den besten Schlafplätzen und reservierten diese sofort im‚ Mallorca-Poolliege-Mit-Handtuch-Vor-Dem-Frühstück-Besetz-Stil'. Viel genutzt hats eigentlich nicht, da die Akustik und das Ambiente in einer zu Schlafzwecken umfunktionierten Turnhalle sich an jeder Stelle des Raumes gleich skurril gestaltete.
Nachdem alle Lumas aufgepumpt und die Betten gemacht waren gab's Pizza und Resteessen bei Cola, Prosecco und Dänischem Büchsenbier und nachdem Brian alle Kinder zur Nachtruhe befohlen hatte packte er auch noch das Knabberzeug und die Lakritze aus… Die letzten saßen bis Mitternacht, quatschten, lachten und freuten sich auf einen schönen Wettkampf oder machten sonstige Pläne für den nächsten Tag.
Morgens 7:00 Uhr war die Nacht zu Ende. Zünftiges - von unseren lieben dänischen Gastgebern gesponsertes - Frühstück im Gemeinschaftsraum. Wettkampfbeginn 9:00 Uhr. Neben unseren Kindern hatten sich auch Sabine, Jens und Brian für die Wettkämpfe im Seniorenbereich gemeldet. Jens konnte nicht darüber hinwegkommen, wie man 20 km (das war an diesem Tag eine u.a. geplante Wettkampfstrecke für die Erwachsenen) auf der Bahn, d.h. 60! Runden bewältigen soll ..."Immer im Kreis rum. Wahnsinn!" Die Ausrichter hatten dann offensichtlich ein Einsehen und halbierten die Strecke (Brian 1., Jens 6., Sabine hier leider disqualifiziert). Auch unsere Kiddys schlugen sich wacker und meisterten neben den kurzen auch die doch für einige ungewohnt langen Distanzen von 1.500-5.000 m mit Bravour. Hervorzuheben sind hier Ben, Cora, Nils, Vanessa und Jessica, die es auf 1. und 2. Podestplätze schafften. Hier zeigte sich aber auch, dass in Punkto Langstrecke, Ausdauer usw. hier und da noch Reserven freizulegen sind.
Während unsere kleinen und großen Speed-Skate-Helden für den SC DHfK Leipzig alles gaben, machte sich ein Teil der Elternschaft (Pilzens, Bergmanns und Sibylle Sorg) zur Shopping-Fahrradtour ins Städtchen Næstved auf. Hier wurden einige Kronen in den dänischen Einzelhandel geworfen und mit Einkaufstüten am Fahrrad ging's steil bergauf wieder zurück zum Sportplatz. Familie Pilz wollte mit den Rädern noch ans Meer, was jedoch misslang und in einer -wegen fehlender Landkarte-Irrfahrt durch Gewerbegebiete, Klärwerkanlagen und triste Vorortstraßen mit Zwischenstopp in einer eigenartigen türkisch-dänischen Dönerbude (zum totlachen) schweißgebadet endete. Der guten Stimmung schadete dies jedoch nicht und nachdem der erste Wettkampftag für alle beendet war ging's nun am Nachmittag auf geradem Weg und mit den Autos direkt nach Karrebæksminde an den Strand. Einfach nur einTraum (ä Drauum)! Sonne, Wind, warmer Ostseesand. Zufriedene, buddelnde, drachensteigenlassende, spielende Kinder. Die Älteren entspannt mit Bierchen im lustigen Gespräch. Besser geht's nicht…! Dann der Beschluss: Heute Abend gibt's Fisch! Also zogen Ingmar und Torsten zum nahe gelegenen Fischladen am Hafen um ordentlich frischen Fisch einzukaufen. Brian besorgte auf der Rückfahrt Pizza für die Kinder und so fand der sehr schöne Tag am lauen Sommerabend seine gemütliche Fortsetzung beim leckeren Abendbrot auf der nun wieder menschenleeren Sportanlage.
Die Kids vergnügten sich dann noch ein wenig mit ihren Waveboards. Dann kam etwas eher als gestern der Nachtruhebefehl an die Kinder und dank Brians klaren Ansagen wurde dann auch relativ schnell geschlafen (hier werden einige Kinder kichern…). Übrigens waren auch 2 Mädchen vom dänischen Verein mit dabei. Sprachhürden wurden locker mittels Händen und Füßen bewältigt und wenn garnichts mehr ging gabs ja noch Brian, der Dank seiner dänischen Halbblutherkunft im perfekten Dänisch dolmetschend zu Seite Stand. Es lebe die Deutsch-Dänische Freundschaft!
Der Abend verlief wiederum sehr lustig und die im Duty-Free-Shop erworbenen Carlsberg-Tuborg-Bier und Wein-Bestände wurden mächtig dezimiert (Zitat Conny: "Natürlich kann und soll man auch ohne Alkohol lustig sein", was in großem Gelächter unterging…). Storys aus vergangen (Inliner-)Tagen wurden zum Besten gegeben und allerlei Blödelsachen erzählt. Den lachkrampfartigen Höhepunkt dieser lustigen Runde haben wir Ingmar zu verdanken, der sich nach einer längeren Pause am Gespräch mit den fragenden Worten wiedermeldete: "Was? 90 km/h bergab?" Vorangegangen war Jens' Bericht von verrückten Inlinskatern in der Schweiz, welche tatsächlich irre Straßenabfahrten mit Überholung von Reisbussen mit geschätzten 90 km/h machen, welches -lieber Ingmar-natürlich nur bergab funktioniert. Tja, Bergmann, Carlsberg und bergab war eben die totale Lachnummermischung. Am Ende dieses wieder sehr schönen Tages holten Brian und unsere nette dänische Gastgeberin Eni. nach - ie wir lernten- alter dänischer Tradition vor der Dunkelheit die dänische Flagge vom nahen Fahnenmast, falteten diese nach strengem Brauch und Brian verpflichtete sich, diese im Morgengrauen wieder zu hissen, was er -noch unter Ausschluss der schlafenden Öffentlichkeit- dann auch tat.
Dieser Morgen des Sonntags war dann gefühlt noch zeitiger als am Vortag angebrochen und nach dem Frühstück standen die nächsten Wettkämpfe an. Natürlich -weil verdient!- Super-Wetter. In der Sonne fast schon zu warm. Wieder auch relativ lange Strecken (bis 2000 m)auf denen sich unsere Kids und auch die 3 Senioren gut schlugen. Stellvertretend sei hier Brian genannt, der (fast) alles gewann! Nichtwettkämpfer, wie z.B. Ingmar, Torsten und Niklas suchten die sportliche Herausforderung beim Joggen bzw. Fahrradrennen zum Meer und zurück. Beim abschließenden Staffellauf gab's viel Spaß in deutsch-dänisch gemischten Mannschaften mit lustigen Helmhäubchen zur farbigen Markierung der Staffelteams.
Das dänische Publikum zeichnete sich durch großen Sportsgeist aus, welches darin gipfelte, dass die Letzten eines Laufes auf ihren letzten Metern wie Olympiasieger gefeiert, bejubelt und förmlich ins Ziel getragen wurden. Toll und beispielgebend! Somit gab's eigentlich keine Verlierer und die Platzierung war eher sekundär. Trotzdem können unsere Medaillengewinner Cora, Nils, Vanessa, Rosa, Ben, Jessica, Ria, Laurie und Brian besonders stolz und der Bewunderung ihrer Mitstreiter und des Publikums sicher sein.
Nun war leider Aufbruchsstimmung.
Die ersten mussten um 17:00 Uhr auf der Fähre zurück nach Deutschland sein. Die Schlafstätte wurde beräumt, Autos gepackt, Fahrräder verladen und die ersten verabschiedet. Ingmar und Jens klappten nochmal den Laptop in Sachen Organisation der am kommenden Wochenende in LE stattfindenden Norddeutschen Meisterschaften auf.
Es landete die fröhliche Gesellschaft mehr oder weniger gut erschöpft irgendwann in der Nacht zum Pfingstmontag wieder in Leipzig mit dem guten Gefühl eine tolle Zeit mit netten, lustigen, mehroderwenigersportlichen Menschen in einem gastfreundlichen Land bei Kaiserwetter, guter Verpflegung, ruhiger Ostsee, gut trainierten Lachmuskeln (auchSport!!) mit Vorfreude aufs nächste Mal verlebt zu haben.
In Namen aller:
Die genauen Wettkampfergebnisse sind hier zu erfahren. |