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(von Holger Fausek)

 

Wie bereits in den letzten Jahren hatte Terra Fit, unterstützt von den Fläming-Skatern und anderen Vereinen des Umlandes sowie mehreren Sponsoren, eine Inline-Skate-Tour auf der Flaeming-Skate organisiert. Auch in diesem Jahr wollten einige LE-Skater sich die Gelegenheit trotz des nur eine Woche später stattfindenden Berlin Marathons nicht entgehen lassen. Andreas Körner übernahm, obwohl er selbst nicht teilnahm, netterweise die Sammelanmeldung und Dirk Haase die Koordination der Fahrgemeinschaften. Und so trafen sich am 12. September zwischen 8 und 8:30 Uhr 3 Autos mit insgesamt 9 LE-Skater und -Skaterinnern (Andrea Speer, Anka Trinks, Dirk Haase, Holger Fausek, Johanna Gerards, Jürgen Imkamp, Peter Bierl, Thomas Ebert und Wolfgang Andreas) an der Skate-Arena in Jüterbog. Die Wetteraussichten waren sehr gut: morgens noch etwas kühl und bewölkt, aber nahezu windstill und vor allem herrschte seit Tagen absolute Trockenheit.

 

Nach der Anmeldung erfolgte kurz vor Beginn die Zuordnung zu einer von fünf verschiedene Gruppen, gestaffelt nach geplantem Tempo. Alle Leipziger entschieden sich nach kurzem Austausch für die Gruppe 4. Nach einer Einweisung durch die Scouts gab es gegen 9 Uhr eine kurze Ansprache einer Lokalpolitikerin, gefolgt vom Start der ersten Gruppe, wie bei allen folgenden Gruppen mit einer alten Startklappe. Jede Gruppe drehte zu Beginn eine Runde auf dem Rundweg der Arena und wurde mit La-Ola-Wellen von allen Wartenden verabschiedet.

 

Nachdem die ersten drei Gruppen gestartet waren, fiel die Entscheidung, die Gruppen 4 und 5 auf Grund des geringen Umfanges zusammenzulegen. Zwischendurch hatten wir noch etwas Zeit für ein paar Einfahrrunden auf dem Straßenkurs und gegen 9:40 ging es schließlich auch für uns los zur ersten Etappe. Diese führte im Uhrzeigersinn auf dem RK4, welchen die Fitnessgruppe bereits im August befahren hatte, wenn auch in entgegengesetzter Richtung. Nachdem unsere Gruppe anfangs zusammen blieb, zog sie sich nach einigen Kilometern etwas in die Länge, vorweg als schnellste Peter, Anka und Thomas. Insbesondere Andrea hatte Probleme, da sich ihre "neuen Übergangsrollen" als sehr weich und damit quasi am Asphalt klebend herausstellten.

 

Nach 22 Kilometern erreichten wir das Freibad Oehna mit dem dazugehörigen Campingplatz, auf welchem die Frühstückpause mit Äpfeln, belegten Brötchen, Joghurt sowie Kaffee, Tee und anderen Getränken stattfand. Außerdem wurden hier durch das DRK die ersten lädierten Füßen verarztet.

 

Frisch gestärkt brachen wir danach zur zweiten Etappe auf, wobei Andrea in die Gruppe 3 wechselte. Auch unsere Doppelgruppe 4 und 5 löste sich bereits nach wenigen Kilometern auf. Anka, Dirk, Johanna, Peter und Thomas starteten mit einigen Scouts durch, so dass ich nach kurzer Zeit abreißen lassen musste, Jürgen und Wolfgang gingen die längste Etappe des Tages etwas ruhiger an. Wie ich unterwegs beobachten konnte, hatten sich die anderen Gruppen teils aber ähnlich stark verstreut. Zum Glück waren alle Abzweige besonders ausgeschildert, an allen größeren Straßen sorgten Helfer, Scouts oder Sanitäter für eine problemlose Überquerung und an den meisten größeren Kreuzungen befand sich einer der Begleittransporter, um Getränke auszugeben und erschöpfte Skater mitzunehmen. Außerdem kam bereits kurz vor dem Frühstück die Sonne heraus, so dass es angenehm warm wurde, dafür frischte der Wind streckenweise etwas auf. Von Gruppe zu Gruppe hangelnd fuhr ich eine Weile mit ein paar Hamburger "Skate-Bären", welche aus meiner Sicht die zweithübscheste Bekleidung hatten - natürlich nach den Berliner Skate-Hühnern mit ihren tollen Helmüberzügen. Der weitere Weg dieser Etappe führte im Uhrzeigersinn auf dem RK4 bis nach Jüterbog, dort mit einem nördlichen Schlenker auf dem RK3 bis Kloster Zinna und ab Werder weiter im Uhrzeigersinn auf dem RK5 bis Kolzenburg. Hier befand sich nach 37 Kilometern der nächste Sammelpunkt, bei dem sich auch alle Leipziger wieder trafen.

 

Nach einer Verschnaufpause - viele hätten wohl bereits hier am liebsten die Mittagspause eingelegt, auch weil inzwischen der Nachmittag begonnen hatte - ging es noch 19 Kilometer weiter auf den Rundkursen RK2 und RK5 bis Ließen. Die "schnelle Truppe" fuhr wieder voran, Jürgen, Wolfgang und ich bildeten eine gemeinsame Gruppe. Der vergleichsweise kurze Abschnitt sollte sich als der heftigste erweisen, da einerseits ein großer Teil als langgezogener Anstieg verlief und andererseits unsere Beine zu rebellieren anfingen. Unterwegs gabelten wir eine Bautzener Skaterin auf, während sonst nach einigen Kilometern keine anderen Skater mehr zu sehen waren - entweder waren sie bereits längst vorbeigezogen oder zurückgefallen. Der Anstieg schien nicht enden zu wollen und unsere kleine Gruppe streckte sich zunehmend, nach einem letzten kurzen Steilanstieg war dann aber endlich Ließen erreicht und die Mittagspause nahte.

 

Die meisten Leipziger warteten schon und auch Andrea, welche rollenbedingt einige Kilometer in einem Begleitfahrzeug zurückgelegt hatte, war bereits vor Ort. Am Ortsausgang von Ließen war auf einer Wiese eine Gulaschkanone aufgebaut, in welcher Nudeln mit leckerer Bolognesesoße auf uns warteten. Außerdem gab es endlich wieder Sitzgelegenheiten (einige Skater bevorzugten dagegen die kurzgemähte Wiese), Bananen und Kaltgetränke. Die meisten von uns nutzten auch die Gelegenheit, um ihre Füße etwas zu lüften.

 

Auf diese ausgiebige Pause folgte der letzte Abschnitt von knapp 30 Kilometern, welcher auf dem RK5 über Petkus, Schlenzer und Kloster Zinna zur Skatearena nach Jüterbog führte. Anka, Peter und Thomas brachen bereits früher auf und fuhren ein entsprechendes Tempo, da Peter am Abend in Leipzig noch einen Termin hatte. Wir anderen entschlossen uns, gemeinsam zur letzten Etappe zu starten. Zwischenzeitlich hatte sich der Wind auch wieder gelegt und die Sonne schien beständig, so dass der Weg über die offene Acker- und Wiesenlandschaft angenehm verlief. In Schlenzer gab es einen kurzen Zwischenstop mit Äpfeln, selbstgebackenen Keksen und natürlich Kaffee mit und ohne Milch. Danach verstreute sich unsere Gruppe wieder etwas. Gemeinsam mit Johanna und einigen anderen Skatern erreichte ich das Ziel kurz nach 17:30, Dirk folgte mit Jürgen und Wolfgang etwas später und auch Andrea erreichte als Einzelkämpferin die Skate-Arena nach insgesamt 108 Kilometern. Die Stimmung beim Empfang war großartig, die bereits anwesenden Skater und sonstigen Zuschauer klatschten und riefen den Ankommenden zu, nur knapp übertönt vom Moderator mit seinem Mikrofon. Geschafft aber glücklich nahmen wir unsere Zielurkunden in Empfang und insbesondere diejenigen von uns, welche erstmalig diese Tour mitmachten, waren auch stolz auf ihr Durchhaltevermögen. Zudem waren wir alle einigermaßen wohlbehalten angekommen, wenn auch nicht ganz unfallfrei: Anka hatte zwei Stürze hinter sich und Peter und Dirk bei Ausweichmanövern einen "Ausflug" in den Wald gemacht - laut Dirk gab's aber noch keine Pilze. Ich selbst hatte mit einer Beinahekollision und einer längeren Rasenbremse dagegen absolutes Glück - insbesondere wenn man die späteren Berichte hörte, wie viele Scouts und Skater der schnelleren Gruppen es erwischt hatte.

 

Nach dem Ausziehen der Skates genossen wir noch frisch gegrillte Würstchen und Steaks sowie Kaffee und Kuchen. Als Überraschung des Tages gewann Jürgen bei der anschließenden Tombola, bei welcher die Startnummern als Losnummern dienten, den Hauptpreis mit zwei Hotelübernachtungen für zwei Personen. Im Laufe des heraufziehenden Abends traten wir mit den beiden verbliebenen Autos die Heimfahrt an. Für die meisten wird es aber sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, was neben der geschafften Herausforderung auch sehr der gelungenen Organisation dieser Tour zu verdanken ist.