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(von Conny Löbner)

 

Es ist wieder soweit. Die Schulbefreiung in der Tasche, die Kinder samt minimalem Gepäck im Auto machen sich 6 Autos mit 31 Insassen auf den Weg zum jährlichen Trainingslager nach Næstved in Dänemark.

 

Ohne Zwischenfälle landen wir viel zu früh in Rostock an der Fähre. Trotzdem schlagen wir das Angebot aus, schon 11.00 Uhr zu fahren, da die gemeinsame Überfahrt für die Kinder zu den ersten Höhepunkten der Fahrt gehört.

 

Vorher aber noch eine Schrecksekunde: Brian hat eine Neue. Sie sieht aus wie Sybille, hat aber feuerrote Haare. Die ehrlich offenen Münder der Kinder ließen unsere Beschwichtigungen ins Leere laufen, ... wir gewöhnten uns schneller an das neue Bild, als Sybille, die Sorgen hatte, was Niels wohl sagen würde, der erst morgen mit dem Zug zu uns stoßen sollte.

 

Dann ließen wir erst einmal unsere Geburtstagskinder hochleben (Valentin am 01.10. und Josef am 02.10.), was uns auf der Fähre gleich mal 2 leckere Geburtstagskuchen von Eva einbrachte. Rezepte sollten bitte noch nachgereicht werden.

 

Die Schlafplätze wurden diesmal gleich auf der Fähre verteilt, was uns das lästige Rennen um die besten Plätze bei der Ankunft in der Turnhalle ersparte.

 

Herzlich begrüßt vom dänischen IFK ging es für die Kids gleich los auf die Skates, wo sich die blauen und grünen Anzüge sofort mischten.

 

Bergmanns lösten sogleich ihr Versprechen ein, sich um den Fisch für das Abendbrot zu kümmern, wobei sie von einigen Eltern zum Meer begleitet wurden. Hier zeigte sich dann, dass Sybilles Haarfarbe einen wunderbaren Kontrast zu dem Himmel in der untergehenden Sonne bildete, was sie nicht unbedingt mit ihrem Friseur versöhnte.

 

Unauffällig wirbelten die vielen Helfer der dänischen Kinder und zauberten zum Abendbrot ein warmes Menü auf den Tisch. Neu war, dass wir dieses Jahr die Auflage von der Feuerwehr hatten, eine Feuerwache aufzustellen, die rund um die Uhr Bereitschaft hatte. Ob es an Sybilles Haaren lag? Man weiß es nicht. Jedenfalls übernahmen Danilo und Ingmar jeweils 2 Stunden der Wache.

 

Da alle schwächelten war ich definitiv zu zeitig im Bett, das Rascheln und Knautschen der Luftmatratzen hatte ich Pfingsten nicht gehört. Die Nacht war dann auch viel zu früh vorbei, nur die Kinder und Brian waren fit wie die Flöhe und stürmten zum leckeren Frühstück, das schon liebevoll bereitet worden war.

 

Leider hatte sich das Wetter doch den Ansagen aus der Heimat angepasst, es regnete Bindfäden. Doch unsere Gastgeber waren auf alles vorbereitet und so wurden rasch bunt gemischte Gruppen für eine Schnitzeljagd zusammengestellt.

 

Wir Eltern fühlten uns schnell überflüssig und da Brian alles im Griff hatte, stürzten wir uns ins Erwachsenenprogramm. Während Sybille und Tobias Niels vom Bahnhof in Slagelse abholten, ging der Rest in Naestved shoppen.

 

Nach erfolgreichen Einkäufen (Guido benötigte, ob seiner zweifelhaften Packqualitäten, Handtücher und Eva nutzte das schlechte Wetter, um den Kauf eines wirklich sehr schönen Hutes zu rechtfertigen) trafen wir uns alle im Cafe Vivaldi wieder.

 

Da uns unsere Kinder nicht vermissten, machten sich Sybille, Tobias, Jana und ich auf nach Roskilde zur Dombesichtigung und Bergmanns frischten im BILKA schon mal die Vorräte auf.

 

Inzwischen hatten die Kinder als Ergebnis ihrer Schnitzeljagd 13 Torten "gebacken", deren Zutaten sie mit einigen Aufgaben erringen konnten. Mit viel Kreativität und Spaß waren Wunderwerke der Konditorei entstanden. Die einfallsreiche Prämierung der dänischen Schiedsrichter ließ wieder alle zu Siegern werden und nach dem wieder leckeren und reichlichen Abendbrot, schafften es doch tatsächlich noch Etliche, das so entstandene Kuchenbufett zu plündern.

 

Nun sollte es noch eine Filmvorführung geben, die, ob einiger technischer Probleme, ziemlich spät begann und deshalb auf der Hälfte abgebrochen wurde. Nun stelle man sich die Proteste der Kinder vor … aber hier … nichts war zu hören. Guido kam verstört aus dem Fernsehraum und meinte :"Brian hat gesagt, es ist Schluß und sie sind alle aufgestanden und gegangen". Dem ist nichts hinzuzufügen. Bald schliefen die Kinder dann auch und die Erwachsenen folgten ihn relativ schnell hinterher. Ich ersparte mir die Nacht und blieb bis zu meiner Nachtwache gleich auf, wo ich einen Teil dieses Berichtes schon entwerfen konnte. Tobias übernahm den 2. Teil unserer Schicht und kam 5.00 Uhr frisch geduscht und gut gelaunt zur Tür herein - Respekt. Eine Kanne Kaffe und ein paar Zeitungen ließen die Zeit bis zum Frühstück nicht lang werden.

 

Noch eine Trainingseinheit für die Kinder, jetzt noch einmal mit Sonne und viel viel Wind und ein gemeinsames Mittagessen und wir mussten langsam an die Rückreise denken. Alles Gepäck wieder in die Autos verstaut, herzlich verabschiedet von unseren lieben Gastgebern und mit mulmigem Gefühl in Richtung Fähre gefahren. Der Wind war ziemlich heftig. Aber man ließ uns ohne Bemerkungen aufs Hafengelände und dann auch auf die Fähre und da wir Valentins Reisetabletten gegessen hatten, werden wir wohl nie erfahren, ob wir es auch ohne geschafft hätten. So war die Überfahrt unspektakulär. D.h. Valentin konnte endlich noch seine Geburtstagsrunde ausgeben, die mehrmals verschoben worden war, nun aber besonders gut ankam. Natürlich - gemäß Ansage von Brian - erst kurz vor Einlaufen der Fähre im Heimathafen, um unliebsamen Erleichterungen vorzubeugen.

 

Nun ging es für alle im Tiefflug gen Heimat. Man munkelt so von Ankunftzeiten zwischen 20.30 und 20.45 Uhr. Leider haben wir im Sturm auf die Autos und die kürzesten Fahrzeiten vergessen, uns noch einmal zu umärmeln. Dies sei hiermit nachgeholt. Danke Sybille fürs Überreden. Dänemark im Oktober kann zwar wettermäßig mit Pfingsten nicht mithalten, aber mit dieser Truppe inklusive den Gastgebern wird einem auch am Nordpol warm.

 

Bis nächstes Jahr zu Pfingsten
Conny Löbner

 

Übrigens ... meinte Eni bei einem Abendessen, Brian spricht überhaupt kein dänisch! Was es damit auf sich hat, lasst euch am besten von ihm selbst erklären.