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(Bericht von Holger Fausek, Bilder vom TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg)

 

Am 5. September 2010 fand mit dem 2. Quedlinburger Hexenritt ein Halbmarathon im östlichen Harzvorland statt, welcher ein Wertungsrennung des Mitteldeutschen Skating Cup (MSC) und zugleich das Finale in der Fitnesswertung des MSC war.

 

Der Wendekurs mit welligem Profil (einer Mischung von längeren leichten Steigungen wie in der Leipziger Prager Straße und kurzen, kräftigeren Anstiegen wie am südwestlichen Markkleeberger See) wobei es die Steigungen glücklicherweise immer auch wieder abwärts ging und flache Abschnitte auch dabei waren, führt wie im Vorjahr vom westlichen Rand Quedlinburgs über die ehemalige Bundesstraße 6 (knapp 1 bis 2 Kilometer nördlich wurde vor wenigen Jahren die B6n als „Gelbe Autobahn“ gebaut) bis in den Nachbarort Westerhausen, beschrieb eine Schleife durch den Ort und anschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo es eine 180-Grad-Wende direkt auf der Straße gab. Insgesamt war die Strecke 1¾ Mal zu befahren. Der Straßenzustand war innerorts teils rauh aber eben, außerorts dagegen aus sehr gutem Asphalt.

 

Von den LE-Skatern starteten, wie bereits im Vorjahr, Rainer Claus und ich auf dieser Strecke. Nachdem auf der Hinfahrt verbreitet dichter Nebel geherrscht hatte, zog dieser rechtzeitig zum Start ab und machte einem von Wolken komplett verhangenen Himmel Platz. Dennoch waren die Temperaturen vergleichsweise erträglich geworden und die absolute Windstille tat ihr übrigens, damit in der Bewegung kein Kältegefühl aufkam. Die Sonne sollte sich dagegen erst nach dem Zieleinlauf zeigen, dann aber von ihrer besten Seite.

 

Kurz vor 10 Uhr wurde die Strecke gesperrt und nachdem die Sperrung kontrolliert und vor allem die Pferdeäpfelhaufen weitgehend beseitigt waren, denn im Nachbarort fand am gleichen Wochenende eine Reitveranstaltung statt, konnte die Strecke zum Einfahren genutzt werden. Um 10:25 hielt der Vereinsvorsitzende des veranstaltenden Vereins TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg eine kurze Ansprache und direkt danach folgte der Ehrenstart am Ziel in Quedlinburg. Anschließend rollte die Skaterkarawane etwa anderthalb Kilometer zum eigentlichen Start außerhalb der Stadt. Dort ging es ca. 10:35 dann endlich los und auf Grund der recht überschaubaren Zahl von nicht ganz 100 Skatern sortierten sich die Gruppen recht schnell.

 

Ich musste bereits nach etwa einem Kilometer eine Gruppe, an die ich Anschluß gefunden hatte, ziehe lassen, weil diese an einem Gefällestück für mein Gefühl einfach zu schnell wurden - sie hatten über 50 Sachen drauf. Leider konnte ich die Lücke danach nicht mehr schließen. Ein paar Kilometer später wurde ich vom nächsten Zug eingeholt, in welchem sich auch Rainer befand. An der Wende in Quedlinburg verlor Rainer auf Grund der beengten Platzverhältnisse (180°-Wende direkt auf einer normalen Straße) und des einzigen Sturzes an diesem Tag, welcher nur 2 Skater vor mir passierte, den Anschluß und schaffte leider mit einigen anderen Skatern keine Aufholjagd. Danach ging es bis kurz vorm Ziel ohne Vorkommnisse weiter, wenn man von einem anderen Skater meines Zuges absieht, der leider den Rest eines Pferdehaufens erwischte - da wird das Rollenputzen sicher „Spaß“ gemacht haben.

 

Heikel wurde es nochmals direkt im Zielsprint, als vor uns ein zum Wettkampf gehörendes Sanitätsfahrzeug mit vielleicht 20 km/h auf der rechten Fahrspur gemütlich fuhr und als wir ihn links überholen wollten und ich bereits direkt hinter seinem Heck war, plötzlich zum Ausweichen auf die linke Fahrspur zog. Glücklicherweise kam der Fahrer nicht erst eine Sekunde später auf Idee und so konnte ich irgendwie noch nach rechts rüberspringen. Hinter mir hörte ich nur weitere Skater Nichtzitierfähiges fluchen, wobei es glücklicherweise keine Kollisionen oder Stürze gab. Der Fahrer soll allerdings mindestens so erschrocken geschaut haben wie wir.

 

Wenige Meter später war das Ziel erreicht, für mich sprang zwar keine absolute Bestzeit aber angesichts des Streckenprofils eine unerwartet gute Zeit heraus - immerhin 3½ Minuten besser als im Vorjahr. Durch den Verlust des Anschlusses an den vorderen Teil des Zuges konnte Rainer seine Vorjahreszeit leider nicht ganz erreichen.

 

Die Schnellsten waren bei den Männern Frank Adam (Experts Race-Team) mit 36:59 Minuten vor Heiko Klipstein (SCC XSpeed Berlin / O.B.F.S.T.) und Jens Lange (SV Flaeming), bei den Frauen Christiane Kloß (EV Dresden) mit 38:57 Minuten vor Antje Dometzky (Berliner TSC) und Sabine Pechstein (SCC XSpeed Berlin / O.B.F.S.T. ladies). Überhaupt waren Erfurt, Gera, Dresden, Berlin und der Fläming recht stark vertreten.

 

Es war ein schönes Rennen, eine gelungene Organisation und trotz des vergleichsweise dörflichen Charakters waren an der Strecke zwar nicht viele aber doch begeisterte Zuschauer, welche nach besten Kräften anfeuerten - zumindest, wenn sie uns Skater nicht gerade als Frühstücksunterhaltung genossen. Der Vorteil der Übersichtlichkeit war außerdem, dass man so andere Skater und Skaterinnen ganz einfach treffen konnte, die man vom letzten Jahr, anderen Wettkämpfen oder Fläming-Touren kannte. Ich werde im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein - und dann vielleicht auch Rainers Organisationsvariante aufgreifen und den Halbmarathon zu einem verlängerten Wochenende in Quedlinburg und dem Harz nutzen ...

 

Holger beim Zielsprint   Rainer kurz vor dem Ziel


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