Inlineskater auf Abwegen
(von Heiko Winkler)
Am 26.09.2010 starteten Joggel, Anka und Peter Heinlein zusammen mit Micha Strasding beim 5. neuseen mountainbike cup am BELANTIS-Vergnügungspark bei Leipzig.
Bei sehr widrigen Witterungsbedingungen absolvierten sie 3 Runden mit je 18,8 Kilometer Streckenlänge entlang des Zwenkauer Tagebaus.
Da die Streckenführung in den letzten Jahren als zu „leicht“ eingeschätzt wurde (war ja meistens auch gutes Wetter), hatten die Organisatoren dieses Jahr Singletrails im Wald eingebaut. Eigentlich eine feine Sache, es sollte dabei nur nicht regnen ...
Da es aber schon am Vortag geregnet hatte und auch während der Veranstaltung pausenlos Wasser von oben kam, verwandelten sich die Waldwege zu Schlammpisten.
Es gab einige Teilnehmer, die aufgrund der Streckenbedingungen vorzeitig das Handtuch geworfen haben. Micha (3:13h), Peter (3:18h), Joggel (3:28h) und Anka (3:36h), die auch den 1. Platz in ihrer Altersklasse erreichte, kämpften sich bis zum Ende durch. Da kann man nur den Hut ziehen!
Teilnahme am Neuseen-Mountainbike-Cup 2010 am Zwenkauer Tagebau
(von Anka Heinlein)
Am Samstag hatte ich noch alle Starter beim Inlineskating-Marathon in Berlin bedauert, die sich bei dem Regen durch Berlin kämpften. Insgeheim hatte ich da noch gehofft, dass das Wetter am darauffolgenden Sonntag besser werden würde (Der Wetterbericht stimmte ja doch nie!). Aber weit gefehlt: die Wetterfrösche hatten 100%ig Recht mit ihrer Regenprognose!
Vom letzten Jahr hatte ich den Neuseen-Mountainbike-Cup im Zwenkauer Tagebau bei strahlender Sonne und trockenen festen Untergrund in bester Erinnerung. Deshalb hatte ich mich gefreut, dass der NMC auch in diesem Jahr stattfindet und ich noch drei Mitstreiter gefunden habe, mit denen ich als Team „PAJM“ angemeldet war. Was wie ein russischer Schokoriegel klingt, bedeutet nichts anderes als Peter, Anka, Joggel und Michael (Straßding).
Früh gab es noch ein kurzes Telefonat: keine Diskussion - wir starten! So ein bisschen Regen macht mir doch nichts aus, dachte ich, denn, wozu haben denn Heinleins das gute teure Regen-Equipment! So zogen wir vermeintlich gut gerüstet auf das Gelände von Belantis, wo auch in diesem Jahr Anmelde- sowie Start- und Zielbereich eingerichtet war. Wie auch im letzten Jahr war die Veranstaltung super organisiert. Wir holten unsere Startunterlagen mit Teilnehmer-T-Shirt in braun (nichts ahnend von der Bedeutung der Farbe), montierten unsere Startnummer und schoben noch den einen oder anderen Energieriegel unter die Regenjacke und begaben uns mit dem Startschuss pünktlich um 11 Uhr auf die Strecke.
Aufgrund der vorher gestarteten Bambinis, Einsteiger und Langstreckler (wobei meine bevorstehenden 57 km mächtig lang wurden) war der Weg bereits aufgewühlt und matschig (Achtung: das Wort kommt noch öfter!) und bereits nach 10 Metern hatte ich die ersten Schlammbatzen vom Vordermann auf der Brille und im Gesicht – und dabei lagen noch 3 Runden von jeweils 19 km vor mir! Der erste Teil der Strecke war die mir vom Vorjahr bekannte Schotterpiste Richtung Zwenkau, aber dann ging’s links ab in den Wald auf einen kleinen Pfad, der von den MTBs vor mir schon ganz schön aufgewühlt war. Mir kam die Schlammpassage unendlich vor und ich beschäftigte mich mit der Frage, ob ich je schon so einen Trail gefahren bin ohne Abzusteigen. Ich blieb eisern, hielt den Lenker fest und ließ mich von den matschigen Spuren nicht beirren. Ich freute mich, nach der Zwischenzeitmessung wieder Asphalt unter den Reifen zu haben. Bald jedoch zeigte der grüne Pfeil der Streckenbeschilderung wieder nach rechts in den Wald. Nach einer kurzen Wohlfühlphase variierte der Untergrund der Strecke zwischen Waldschlammweg und Wiesenschlammweg gespickt mit schmalen und tiefen sowie breiten und flachen Pfützen. Als nach einer Stunde die erste Runde hinter mir lag und ich auch das absolute „Sahnestück“ – eine Art Motorcrossstrecke mit Wildschweinsuhle – im Zielbereich geschafft hatte, fragte mich jemand, ob ich aufhören möchte. Wie ist der bloß darauf gekommen? Niemals – jetzt, da ich schon mal „eingesaut“ war – ging’s „locker“ weiter.
In der letzten Runde habe ich mir bei der Verpflegungsstation eine kleine Pause gegönnt und ein Stück von dem leckeren Kuchen gegessen. Ich fragte mich dabei, ob das die Streusel oder der Dreck war, was zwischen den Zähnen knirschte. Aber es schmeckte trotzdem und ich hatte Elan für das letzte Stückchen (klingt vielleicht etwas zu harmlos).
Mein liebes Cube-Bike hat ohne größere Ausfälle (zweimal hat die Kurbel im Schlamm versagt) mitgemacht und ich bin trotz nasser Füße, dreckverkrustetem Gesicht und zentimeterdicker Schlammkruste auf den Klamotten endlich mit 3 Stunden und 36 Minuten ca. 20 bis 30 Minuten nach „meinen Männern“ durchs Ziel gefahren. Aber die Zeit war egal – wichtig war allein, dass wir als Team vollzählig heil angekommen sind. Zu Hause wartete die heiße Badewanne – und stundenlanges Waschen und Putzen der Ausrüstung!
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