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(von Holger Fausek)

 

Für den 2. Juli 2011 war die diesjährige Ausfahrt der Fitnessgruppe geplant. Als Ziel hatten wir den Geiseltalsee zwischen Merseburg und Mücheln im Visier, nachdem diese Idee bereits im letzten Jahr diskutiert wurde, da der Rundweg um den zukünftig größten See in Mitteldeutschland inzwischen fertig gestellt war.

 

Die Wettervorhersage war zwar nicht sehr erbauend und parallel fanden noch die Deutschen Meisterschaften in Bayreuth statt, dennoch fanden sich gegen 10 Uhr mit Thomas Härtel, Thilo Mausolf, Tilo Schumer, Holger Fausek und Friedemann Schröter insgesamt fünf Skater am vereinbarten Treffpunkt in Braunsbedra zusammen. Das Wetter war durchwachsen - außer einem dunklen Wolkenhimmel war es mit 13°C für den Julianfang erstaunlich kühl und es wehte ein kräftiger Westwind - aber es bestand Hoffnung auf zumindest eine trockene Runde.

 

Nachdem wir unsere Skates angezogen und uns kurz eingefahren hatten, ging es gegen 10:20 dann im Uhrzeigersinn los. Auf Grund des Berges am Nordufer und der dort befindlichen Kurven ist übrigens unbedingt davon abzuraten, den See entgegen des Uhrzeigersinnes zu umrunden, da es auf diesem Abschnitt allein in diesem Jahr schon mehrere schwere Unfälle und einen Todesfall bei Skatern gab, welche ihre Geschwindigkeit und Uneinsehbarkeit der Kurven stark überschätzt hatten. Im Uhrzeigersinn ist das ganze dagegen nur anstrengend, wie wir später feststellen sollten.

 

Bereits wenige hundert Meter später folgte ein kurzes Schotterstück an der Bauzufahrt zum künftigen Hafen Braunsbedra. Danach ging es dann aber auf bestem Asphalt weiter, wobei der Weg immer wieder mit kurzen Abfahrten, Steigungen und Kurven teils dem Verlauf des Seeufers und teils den dahinterliegenden Hügeln folgte. Leider führte diese Strecke genau der Windrichtung entgegen, so dass wir teils ganz schön gegen den Widerstand ankämpfen mussten.

 

Wenig später war die Marina Mücheln erreicht, in welcher das namensgebende Flüsschen Geisel unterhalb eines Abhanges in den See mündet. Auf der gegenüberliegenden Seite war der heute zu bewältigende „Berg“ mit dem am Uferabhang liegenden Weinberg und den darunter befindlichen Gehegen von Bisons oder vergleichbaren Tieren zu sehen. Nach mehreren Holzbrücken, teils mit kurzen Kopfsteinpflasterauffahrten, begann die erste Steigung, welche sich aber noch in Grenzen hielt und daher eher zum Warmfahren zu sehen ist. Oben ging es erst ein Stück auf einer Parkplatzzufahrtstraße weiter, welche hoffentlich eines Tages einen parallelen Radweg erhält - immerhin verläuft bereits wenige Meter parallel ein Sandweg.

 

Als wir das Nordwestufer erreichten begann dann der für hiesige Verhältnisse lange und teils steile Anstieg. Linksseitig waren die Erdarbeiten an der künftigen ICE-Schnellfahrstrecke Leipzig-Erfurt zu sehen, nach dem weiteren Anstieg mit zwei Haarnadelkurven eröffnete sich dann der Ausblick über einen Teil des Geiseltalsees.

 

Kurz darauf, direkt oberhalb des bereits erwähnten Weinberges, befand sich an einem Aussichtspunkt ein Imbiß, bei welchem auch Wein sowohl aus der Saale-Unstrut-Region als auch vom Weinhang selbst käuflich erwerbbar war. Ob des Wetters waren wir allerdings die einzigen Gäste und es gab weder einen Grill, noch den im April ausgeschenkten Kaffee und Kuchen. So begnügten wir uns, geschafft vom Anstieg, mit einer Verschnaufpause und einem Gespräch mit den Betreibern.

 

Kurz darauf ging es dann weiter, ab jetzt folgte allerdings die über mehrere Kilometer langgezogene Abfahrt vom Berg, welche noch dazu vom Rückenwind unterstützt wurde. So sind einzelne von uns mehrere Kilometer am Stück nur gerollt. Nachdem wir wieder den Boden erreicht hatten, ging es auf der Ostseite komplett flach weiter. Allerdings spürten wir ab jetzt wieder stark den Seiten- und später den Gegenwind auf dem Rückweg zum Parkplatz. Kurz vor Mittag erreichten wir schließlich nach 25 Kilometern wieder unseren Ausgangspunkt. Nachdem die Skates ausgezogen waren und wir uns mit kleinen Snacks gestärkt hatten, ging es zurück nach Leipzig, wo das richtige Mittagessen wartete. Und wir hatten Glück, denn bis jetzt war es trocken geblieben, erst auf der Autobahn setzte der Regen ein. Insgesamt war es also eine schöne Ausfahrt auf einer neuen Strecke, die bei sonnigem und warmen Wetter unbedingt eine Wiederholung wert ist.


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