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5. Waldmarathon in Osiecznica |
(von Holger Fausek)
Am 24. Juni 2012 stand der „5. Marathon der Niederschlesischen Waldes“ im polnischen Osiezcnica, von vielen nur noch als „Waldmarathon“ bezeichnet, statt. Und so machten sich Annett und Michael Marien, Thomas Ebert und ich auf den Weg Richtung Polen. Laura Hündorf nahm ebenfalls teil, fuhr allerdings von ihrem temporären Wohnsitz in Poznan nach Osiecznica. Gegen 6 in Leipzig gestartet schickte uns auf dem Hinweg das Navi von der Autobahn auf eine Stadtrundfahrt durch das baustellenreiche Görlitz, um uns auf polnischer Seite wieder auf die Autobahn zu lotsen, offenbar in der Annahme, es wäre der kürzere Weg - oder wir könnten etwas Kulturprogramm gebrauchen. Dennoch trafen wir gegen 9 Uhr auf der Wiese am Zielbereich ein und stellten uns sogleich bei der Startunterlagenabholung an - gerade rechtzeitig, da nach uns mehrere PKW-Kolonnen ankamen. Wie in den Vorjahren konnte man sich am Wettkampfbüro auf Deutsch verständigen und die Startgebühr in Euro entrichten.
Anschließend ging es nach Besuchen der polnischen Variante von Dixies an das Umziehen und Einfahren, hatte das polnische Militär doch bereits die Straße abgesperrt. Das Wetter war bestens, inzwischen herrschten über 25°C und Sonnenschein. Gegen 10:45 sammelten sich die Marathonskater - es gab auch eine 2-Kilometer-Strecke für Kinder und einen Wettkampf über 16 Kilometer - am Ziel und rollten wie in den Vorjahren gemeinsam ca. 3 Kilometer durch den Ort zum Start. Nachdem sich die Startaufstellung etwas hingezogen hatte, begaben sich kurz nach 11 Uhr fast 250 Starter auf die Strecke.
Auf erst feinstem Asphalt verlief die Strecke wieder die 3 Kilometer bis zum Bahnübergang und dem Zielbereich, anschließend ging es durch den Wald ins nächste Dorf, dessen erste Häuser gut 8 Kilometer entfernt waren. Hier offenbarte sich, dass auf der Hauptstraße zwar Schäden gut und großflächig repariert wurden, aber dabei sehr rauer Asphalt verwendet wurde, welcher nicht nur sehr unangenehm zu fahren war, sondern auch so manche Rolle geschrumpft haben wird. Auch im Nachbarort waren viele Wege im Vergleich zu den Vorjahren zwar in mindestens gleichgutem Zustand, aber häufiger aus rauem Asphalt. Dort verlief die Strecke nicht nur durch den Ort, sondern in einer Art Hundeknochen an periphere Bauernhöfen, Äckern, Wiesen und Pferdekoppeln vorbei sowie immer wieder durch den Wald. Da inzwischen ein spürbarer Südwind eingesetzt hatte und die Sonne immer stärker vom Himmel schien, waren gerade die Waldstrecken richtig angenehm. Nach dem erneuten Durchfahren des Ortes ging es über die Landstraße wieder zurück nach Osiecznica, wo vor dem Zielbereich sich viele Zuschauer eingestellt hatten und die Skater anfeuerten.
Dort eingetroffen überbrückten wir die Wartezeit bis zur Siegerehrung mit viel kühlem Wasser, kostenloser Suppe, sowie von einem Stand Bier oder Wasser mit Himbeersirup und polnische Bratwurst (eine Art Krakauer vom Grill) - und hatten natürlich Zeit für Gespräche. Einige Zeit, nachdem alle Skater das Ziel erreicht hatten, wurden die Ergebnisurkunden ausgeteilt und begann anschließend die Siegerehrung.
Laura errang mit einer Zielzeit von 1:17:23 den 2. Platz in der Gesamtwertung der Frauen (Herzlichen Glückwunsch!) und auch alle anderen erreichten gut bis sehr gute persönliche Zielzeiten (auch wenn ich mich immer noch über die 25 Sekunden zu meiner Wunschzielzeit ärgere). So kam Laura schwer bepackt mit Fitnessskates und anderen von den Sponsoren beigesteuerten Sachpreisen vom Siegerpodest. Es sah überhaupt so aus, als ob einige die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum geplündert hatten. Aber auch für alle anderen hat es sich gelohnt, immerhin gab es neben kostenloser Suppe für jeden ein T-Shirt und eine sehr schöne Finishermedaille aus Acrylglas - und das für 12 bis 15 € Startgebühr! Das wichtigste aber war: von unserer Gruppe blieben in diesem Jahr alle unverletzt, auch wenn es leider einige Stürze anderer Skater gab.
Es war wieder ein schöner Tag und angenehmer Wettkampf - und auf Grund des völlig anderen Ambientes im Vergleich zu Stadt- oder Rundenwettkämpfen sicher eine Wiederholung wert! |